So wird Ihr Hauseingang barrierefrei: Infos zu Kosten, Planung und Förderung
Ein barrierefreier Hauseingang ist für viele Menschen mit Mobilitätseinschränkungen essenziell, um ihren Alltag selbstständig bewältigen zu können. Im Vordergrund steht dabei häufig die Installation einer Rollstuhlrampe, um Stufen am Eingang zu überbrücken. Doch welche Kosten entstehen dabei und worauf sollte man achten? Hier erfahren Sie alles, was Sie über den barrierefreien Umbau Ihres Hauseingangs wissen müssen.
Kosten für einen barrierefreien Hauseingang
Die Kosten für den barrierefreien Umbau des Hauseingangs können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab:
- Art der Rampe: Mobile Rampen (z. B. faltbare und teleskopierbare Modelle) sind in der Regel günstiger und kosten sind je nach Modell auf barrierefrei.de ab rund 250 Euro erhältlich. Fest installierte Rampen, die individuell geplant werden, beginnen bei etwa 250 Euro und können – je nach Größe und Material – mehrere Tausend Euro kosten.
- Bauliche Gegebenheiten: Je komplexer die Eingangssituation (z. B. mehrere Stufen oder wenig Platz), desto höher fallen die Planungs- und Umsetzungskosten aus. Lassen Sie sich am besten ein Angebot erstellen.
- Material: Aluminium- oder Stahlrampen bieten hohe Stabilität und Langlebigkeit. Holzrampen sind ggf. günstiger, erfordern jedoch regelmäßige Pflege.
- Zusatzmaßnahmen: Ein barrierefreier Hauseingang – insbesondere, wenn er sich im öffentlichen Raum befindet – umfasst oft weitere Anpassungen, wie eine Überdachung, Bewegungsflächen, Handläufe oder automatisch öffnende Türen. Diese Zusatzmaßnahmen können die Gesamtkosten deutlich erhöhen.
Im Durchschnitt bewegen sich die Kosten für den kompletten Umbau eines barrierefreien Hauseingangs zwischen 5.000 und 15.000 Euro, abhängig von den individuellen Anforderungen.
Worauf sollte man bei der Planung achten?
Vor dem Umbau Ihres Hauseingangs sollten Sie folgende Punkte berücksichtigen:
- Steigung der Rampe: Im privaten Bereich kann die Steigung individuell angepasst werden. Empfehlenswert sind jedoch maximal 6 % für manuelle Rollstühle oder Rollatoren. Bei einer Steigung von 10 % oder mehr ist für Rollstuhlfahrer eine schiebende Hilfsperson erforderlich.
- Platzbedarf: Für eine Rampe mit geringer Steigung wird mehr Platz benötigt. Mit Zwischenpodeste lässt sich die Form der Rampe an die Situation vor Ort anpassen.
- Nutzung: Wird die Rampe dauerhaft oder nur zeitweise benötigt? Für dauerhafte Lösungen eignen sich fest installierte Flächenrampen. Mobile Rampen sind eine gute Alternative, wenn der Einsatz nur gelegentlich oder nur über einen bestimmten Zeitraum erforderlich ist.
- Normen und Vorschriften: In öffentlichen Gebäuden sind die Vorgaben der DIN 18040 zwingend einzuhalten. Diese schreiben unter anderem eine maximale Steigung von 6 % sowie je nach Länge eine Bewegungsfläche von mindestens 120 cm Breite vor.
Fördermöglichkeiten und Finanzierung
Der Umbau eines Hauseingangs kann durch verschiedene Förderprogramme unterstützt werden:
- Pflegekasse: Pflegebedürftige mit anerkanntem Pflegegrad können einen Zuschuss von bis zu 4.180 Euro pro Bauvorhaben (wohnumfeldverbessernde Maßnahme) beantragen. Dieser Zuschuss kann auch für die feste Installation einer Rollstuhlrampe dienen.
- Krankenkasse: Mobile Rampen können auf ärztliche Verordnung hin zu 100 Prozent von der Krankenkasse finanziert werden.
- Stiftungen und lokale Förderprogramme: In vielen Regionen gibt es zusätzliche finanzielle Unterstützung durch kommunale Programme oder Stiftungen.
Gut zu wissen: Viele Rollstuhlrampen auf barrierefrei.de werden auf Antrag bzw. ärztliche Verordnung durch die Kranken- und/oder Pflegekassen finanziert.
Barrierefreiheit fängt vor der Tür an
Ein barrierefreier Hauseingang besteht nicht nur aus der Rampe. Eine überdachte Fläche, automatisch öffnende Türen mit Bewegungsmeldern und ausreichend große Bewegungsflächen vor und hinter der Tür können ebenfalls zur Barrierefreiheit beitragen. Türen, die sich mit der Hand öffnen lassen, sollten eine Bewegungsfläche von mindestens 150 cm Breite und Tiefe auf der aufschlagenden Seite haben.
„Mit einer durchdachten Planung und der Nutzung von Fördermöglichkeiten lässt sich der Hauseingang barrierefrei umbauen und den individuellen Bedürfnissen anpassen – eine Investition, die langfristig Lebensqualität und Selbstständigkeit steigert.“
Dipl.-Ing. Marco Gedert, barrierefrei.de