„Alexa“ und Demenz

„Alexa“ und Demenz

Worauf kommt es an bei technischen Hilfen für Demenzbetroffene? Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft richtet den Blick auf die Folgen der technischen Entwicklung in heimischen Wohnzimmern im Zusammenhang mit Demenz. Mit einem Gespräch zu den Themen „Digitalisierung und Technik“ schloss der zehnte Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft in Weimar.

Für den Einsatz neuer Techniken ethische Fragen klären

Was kennzeichnet die Problematik? Ortungsgeräte und Spracherkennungssysteme wie „Alexa“ werden mehr und mehr Teil des alltäglichen Lebens und verhelfen auch Demenzerkrankten zu einem leichteren Tagesablauf. Allerdings wirft der Einsatz dieser neuen technischen Errungenschaften gleichzeitig ethische Fragen auf.

Das erfordert der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge ein tieferes Nachdenken: Ist es richtig, Demenzerkrankte akustisch oder visuell zu überwachen, ohne, dass sie davon wissen? Ist es in Ordnung, deren Daten weiterzugeben? Und drängt der Einsatz von Robotern nicht die Aufmerksamkeit durch einen Menschen beiseite? Diese und weitere Fragen im Kontext von Technik und Demenz wurden mit Experten und Betroffenen thematisiert.

Menschen mit Demenz sollen Entwicklung begleiten

Doch die Entwicklung ist nicht nur kritisch zu betrachten, sondern beinhaltet auch Chancen. Während der Diskussion zum Thema wurden zwei Roboter vorgestellt. Bei Emma handelt es sich um ein Gerät, dass Demenzbetroffene mental trainiert.

Der interaktive Ball ichó ist auf die Förderung motorischer und kognitiver Abläufe seines Benutzers ausgelegt. Durch das Verändern von Farbe, Vibration und Tönen kann das Gerät den Demenzkranken individuell bei seinen Bedürfnissen unterstützen. Dabei können auch Elemente aus der eigenen Biografie aufgegriffen werden. Die Geräte animieren dazu, anderen Menschen zu begegnen und den eigenen Körper einzusetzen. „ichó“ ist damit ein Beispiel für die Digitalisierung im Gesundheitswesen im Bereich der Pflege und Versorgung.

Die Kongressteilnehmer stellten heraus, es sei wichtig, Demenzerkrankte in den Entwicklungsprozess von unterstützender Technik miteinzubinden. Nur so könnten technische Entwicklungen geschaffen werden, die den Betroffenen effektiv nutzten.

Technik und Demenz: Rechtliche Regelungen sollen Rahmen stecken

Die Teilnehmer der Kongress-Gesprächsrunde befanden, es brauche gesetzliche Bestimmungen, die den Einsatz solcher Geräte regeln und ebenso den Datenschutz thematisieren. Ansonsten würden durch die Geräteentwickler Tatsachen geschaffen, bei denen es keinen Weg zurückgebe.