Rampe berechnen: Länge und Steigung richtig ermitteln
Warum ist es wichtig, eine Rampe und ihr Gefälle richtig zu berechnen?
Barrierefreiheit und Sicherheit bei Rollstuhlrampen
Es ist entscheidend für die sichere Verwendung einer Rollstuhlrampe, das Gefälle bzw. den Neigungswinkel korrekt zu berechnen. Eine gut geplante Rampe ermöglicht es Menschen im Rollstuhl, eigenständig oder mit Hilfsperson Hindernisse problemlos zu überwinden und sich unabhängig zu bewegen. Eine zu steile oder zu kurze Rampe kann dagegen gefährlich sein und das Unfallrisiko erhöhen.
Gesetzliche Vorgaben und Normen für Rampen
Die gesetzlichen Vorgaben und Normen für Rollstuhlrampen stellen sicher, dass diese für alle Benutzer sicher und zugänglich sind. In Deutschland regelt die DIN 18040 die Anforderungen an Rampen im öffentlichen Raum, einschließlich des maximalen Gefälles und der Mindestbreite. Im privaten Raum ist die Einhaltung der Vorgaben der DIN 18040 nicht zwingend vorgeschrieben. Wir empfehlen jedoch deren Beachtung, um ein sicheres und komfortables Befahren der Rampe mit der jeweiligen Mobilitätshilfe zu gewährleisten.
Rampe berechnen – Grundlagen
Wichtige Begriffe und Definitionen
Um eine Rollstuhlrampe korrekt zu berechnen, ist es wichtig, die folgenden Begriffe zu verstehen:
- Höhendifferenz: Der Höhenunterschied, den die Rampe überwinden muss.
- Rampenlänge: Die gesamte Länge der Rampe von Anfang bis Ende.
- Steigung / Gefälle: Das Verhältnis der Höhendifferenz zur Rampenlänge, ausgedrückt in Prozent.
- Rampenwinkel: Der Winkel, den die Rampe im Verhältnis zur Horizontalen bildet.
Formeln: Rampenlänge und Steigung berechnen
Mit einfachen mathematischen Formeln lassen sich die Rampenlänge und das Gefälle berechnen:
- Rampenlänge in m = Höhendifferenz in cm / gewünschte Steigung in %
Beispiel: 30 cm Höhe sollen mit 10% Steigung befahren werden: 30cm / 10% = 3m Rampenlänge
- Steigung (%) = Höhendifferenz in cm / Rampenlänge in m
Beispiel: 40cm Höhe / 2m Rampenlänge = 20% Steigung
Rampe berechnen mit dem Rampenrechner von Barrierefrei.de
Rampe berechnen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Höhenunterschied berechnen
Die Höhendifferenz ist der vertikale Abstand zwischen dem Boden und dem Auftritt der höchsten Stufe. Dies kann mit einem Maßband, einem Zollstock oder einem Laserentfernungsmesser ermittelt werden. Um die Höhendifferenz zu ermitteln, können Sie einfach die Höhe der einzelnen Stufen addieren.
Rampenlänge berechnen
Verwenden Sie die Höhendifferenz und das gewünschte Gefälle, um die Rampenlänge zu berechnen. Beispiel: Für eine Höhendifferenz von drei Stufen á 18cm und eine empfohlene Steigung von 6% lautet die Rechnung:
3x18cm = 54cm Gesamthöhe.
54cm Höhe / 6% Steigung = 9m Rampenlänge.
Folgende Faustformel dient dazu, die richte Rampenlänge zu berechnen:
- Rampenlänge = Höhendifferenz in cm / gewünschte Steigung (in %)
Angaben zur maximalen Steigung entsprechend der DIN 18040 finden Sie weiter unten.
Rampenwinkel bzw. Gefälle berechnen (in Prozent)
Der Rampenwinkel kann mit einem Neigungsmesser bestimmt werden. Alternativ kann die Steigung bzw. das Gefälle in Prozent wie oben beschrieben berechnet werden.
Das Gefälle wird folgendermaßen berechnet:
- Gefälle (%) = Höhendifferenz in cm / Rampenlänge in m
Beispiel: 40cm Höhe / 2m Rampenlänge = 20% Gefälle
Praktische Beispiele und Tipps
Ein praktisches Beispiel: Wenn die Höhendifferenz 50 cm beträgt und die maximale Steigung 6% ist, ergibt sich eine Rampenlänge von 833cm.
Die berechnete Rampenlänge bei einer Höhendifferenz von 50 cm und einer Steigung von 10% beträgt 5 m, bei 15% Steigung sind es 3,33m. Bei 20% Gefälle braucht es eine Länge von 2,5m.
Tipps: Verwenden Sie rutschfeste Materialien für die Rampe und sorgen Sie für ausreichende Breite und Schutzgeländer.
Häufige Fragen und Antworten
Wie berechnet man eine Rampe?
Die Berechnung einer Rampe erfolgt durch die Bestimmung der Höhendifferenz und des gewünschten Gefälles. Anschließend kann die Rampenlänge mithilfe der oben genannten Formel berechnet werden. Wenn Sie sich unsicher sind, welche genaue Rampenlänge auf Ihre individuelle bauliche Situation passt, wählen Sie einfach die Nummer unserer Expertenhotline: +49 (0)651-17 08 14 80.
Wie lange muss eine Rampe sein?
Die Länge einer Rampe hängt von der Höhendifferenz und des Gefälles ab. Bei einer Höhendifferenz von 50cm und einer Neigung von 6% beträgt die benötigte Länge zum Beispiel 8,33m. Bitte beachten Sie dazu die Formeln weiter oben.
Welche Steigung für Rampe?
Die empfohlene maximale Steigung für eine Rollstuhlrampe richtet sich im öffentlichen Bereich nach der DIN 18040, im privaten Bereich ist diese Norm nicht zwingend anzuwenden. Wir empfehlen unseren Kundinnen und Kunden jedoch, sich daran zu orientieren, um eine sichere und komfortable Nutzung der Rollstuhlrampe zu gewährleisten. Die Steigung orientiert sich an der Art, wie und von wem die Rampe genutzt wird. Folgende Tabelle kann als Orientierung dienen:
Nutzungsart | Maximale Steigung |
Rollstuhlfahrer alleine (keine Nutzung von Schienenrampen erlaubt) | 6% |
Mit dem Rollator | 10% |
Rollstuhlfahrer mit E-Rolli | 15% |
Rollstuhlfahrer mit schwacher Hilfsperson | 15% |
Rollstuhlfahrer mit starker Hilfsperson | 20% |
Erläuterung zu den Steigungen: 6% Steigung bedeutet konkret, dass mit einer 1 m langen Rampe 6 cm Höhe überwunden werden. Bei 20% Steigung werden mit einem Meter Rampe 20cm Höhe überwunden.
Welche Neigung sollte eine Rampe haben?
Die Begriffe Neigung, Gefälle und Steigung einer Rampe werden synonym verwendet. Insofern gelten für die Neigung der Rampe, entsprechend ihrer Nutzungsart, folgende Werte:
Rollstuhlfahrer, die alleine unterwegs sind und folglich keine Schienenrampen nutzen dürfen, sollten eine maximale Neigung von 6% beachten. Personen, die einen Rollator verwenden, können Neigungen bis zu 10% nutzen. Rollstuhlfahrer, die einen Elektrorollstuhl (E-Rolli) verwenden, können eine Neigung von bis zu 15% überwinden. Ebenso beträgt die maximale Neigung für Rollstuhlfahrer mit einer schwachen Hilfsperson 15%. Rollstuhlfahrer mit einer starken Hilfsperson können Neigungen von bis zu 20% bewältigen.
Wie breit sollte eine Rampe sein?
Eine Rollstuhlrampe sollte wenn möglich mindestens 1,20m breit sein, um ausreichend Platz für den Rollstuhl und eventuelle Begleitpersonen zu bieten. Die Breite von Schienenrampen sollte sich an der Reifenbreite des jeweiligen Rollstuhlmodells orientieren.
Wie viel Gefälle ist erlaubt?
Mit dem Begriff Gefälle ist die Steigung der Rampe gemeint. Entsprechend gilt:
Rollstuhlfahrer, die alleine unterwegs sind und deshalb keine Schienenrampen nutzen dürfen, sollten ein maximales Gefälle von 6% beachten. Personen, die einen Rollator verwenden, können Gefälle bis zu 10% überwinden. Rollstuhlfahrer, die einen Elektrorollstuhl (E-Rolli) fahren, können ein Gefälle von bis zu 15% schaffen. Ebenso beträgt das maximale Gefälle für Rollstuhlfahrer mit einer schwachen Hilfsperson 15%. Rollstuhlfahrer mit einer starken Hilfsperson können Gefälle von bis zu 20% bewältigen.