Barrierefreiheit für Menschen mit Demenz

Barrierefreiheit für Menschen mit Demenz

Graphik zur zahlenmäßigen Entwicklung von Menschen mit Demenz

Auf dem Weg zu einer barrierefreien Gesellschaft für Menschen mit Demenz

Europaweit leben laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) etwa 9,1 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Da die europäische Bevölkerung durch den demografischen Wandel immer älter wird, erhört sich diese Zahl bis zum Jahr 2040 voraussichtlich auf 14 Millionen Menschen. Demenzkranke sind auf Barrierefreiheit im Umfeld angewiesen. Auf diese Entwicklung müsse seitens der Politik auch europaweit reagiert werden. Bisher ist die Krankheit nicht heilbar. Zudem ist der Weg bis zu einer Diagnose, einer Behandlung und einer guten Pflege in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sehr verschieden, schildert die DAlzG.

Demenzerkrankte brauchen eine barrierefreie Umgebung

Um die Krankheit zu bekämpfen und Prävention besser zu nutzen, brauche es mehr gemeinsame Anstrengungen, sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene, fordert Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und Vorstandsmitglied von Alzheimer Europe. Wichtig dafür sei zum Beispiel ein barrierefreies Lebensumfeld. Damit an Demenz erkrankte Menschen lange fähig bleiben, selbstständig zu leben, sei eine auf die Krankheit angepasste Umgebung unerlässlich. Ein Umfeld ist dann für Menschen mit Demenz barrierefrei, wenn es mit Rücksicht auf die kognitiven und körperlichen Einschränkungen von Demenzkranken ausgleichend wirkt und Selbstständigkeit fördert. Konkret heißt das zum Beispiel: Gefahrenpotentiale auszuschalten und Stolperfallen an Treppen und Absätzen, zum Beispiel durch Rollstuhlrampen, auszugleichen. Zudem kann eine kontrastreiche und großzügige Ausschilderung Menschen mit Demenz dabei helfen, sich im Alltag gut zurechtzufinden.

Mehr Barrierefreiheit bedeutet auch: Demenz überall als Behinderung anerkennen

Angehörige von Demenzpatienten tragen viel Verantwortung, wenn sie ihre Familienmitglieder begleiten und pflegen, betont Jansen. Dazu gehöre zum Beispiel eine bessere Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, aber auch Entlastungsangebote. Diese Betreuung zieht sich oft über viele Jahre. Wichtig seien in diesem Zusammenhang Unterstützungsangebote wie zum Beispiel die Nutzung eines Behindertenparkplatzes auch durch Angehörige, die einen Demenzkranken begleiten. Bisher ist Demenz nicht in allen Ländern der Europäischen Union als Behinderung anerkannt, schildert Verbandsvertreterin Jansen. In Deutschland können Menschen mit Demenz verschiedene Hilfen einfordern. Damit sind zum Beispiel steuerliche Erleichterungen verbunden.