KfW-Förderung und Zuschussportal: Was aktuell möglich ist – und was nicht
Ein barrierefreies Zuhause ist für viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität mehr als nur Komfort – es ist eine Grundvoraussetzung für Selbstbestimmung und Lebensqualität sowie den Verbleib in den eigenen vier Wänden. Umso wichtiger ist es, dass es verlässliche finanzielle Unterstützungsangebote für den barrierefreien Umbau gibt. Eine der bekanntesten Anlaufstellen für einen Zuschuss zum Umbau war bisher die KfW-Förderung über das Zuschussportal. Doch wie sieht es 2025 aus? Welche Förderung gibt es aktuell noch und welche Alternativen stehen zur Verfügung?
Was ist das KfW-Zuschussportal?
Das KfW-Zuschussportal ist die zentrale digitale Plattform der Kreditanstalt für Wiederaufbau, über die private Antragsteller Fördermittel beantragen können. Hier laufen Programme wie „Energieeffizient Sanieren“, „Einbruchschutz“ oder eben auch Barrierereduzierung. Nach einer Registrierung im Portal kann der Antrag vollständig online gestellt werden, in der Regel unkompliziert und ohne viel Papierkram. Wichtig: Der Antrag muss immer vor Beginn des Bauvorhabens gestellt werden. Rückwirkende Anträge sind ausgeschlossen.
KfW-Zuschüsse für Barrierefreiheit: Was wurde bisher gefördert?
Viele Hauseigentümer kennen das KfW-Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen – Barrierereduzierung“. Es richtete sich an private Eigentümer oder Mieter, die ihr Zuhause barrierefrei umbauen wollten – etwa durch den Einbau von Rollstuhlrampen, das Verbreitern von Türen oder die Badrenovierung mit schwellenloser Dusche.
Gefördert wurden bis zehn Prozent der förderfähigen Investitionskosten pro Antrag für eine Einzelmaßnahme. Doch seit einiger Zeit ist genau dieses Förderprogramm nicht mehr verfügbar.
KfW-Förderung 2025: Derzeit keine Mittel für Barrierereduzierung
Seit 2022 kommt es immer wieder zu Förderstopps im Bereich der Barrierereduzierung. Auch im Jahr 2025 ist das Programm 455-B aktuell nicht beantragbar. Die KfW selbst begründet dies mit haushaltspolitischen Entscheidungen auf Bundesebene.
Das bedeutet: Auch wenn das Zuschussportal technisch erreichbar ist, lassen sich aktuell keine neuen Anträge zur Förderung barrierefreier Bauvorhaben stellen. Wer bereits eine Zusage erhalten hat, kann sein Vorhaben wie geplant durchführen. Für alle anderen gilt: Abwarten oder auf Alternativen ausweichen.
Welche Alternativen zur KfW-Förderung gibt es?
Auch wenn die KfW derzeit keine Zuschüsse für Rollstuhlrampen oder ähnliche Umbauten anbietet, gibt es Alternativen, finanzielle Unterstützung zu erhalten:
- KfW-Förderung „Altersgerecht umbauen“
Die KFW verweist im Zuschussportal auf den Kredit Nr. 159 zur zinsgünstigen Finanzierung eines altersgerechten Umbaus in einer Höhe von bis zu 50.000 Euro zu Konditionen von aktuell 2,25 Prozent effektiver Jahreszins. Die Mittel werden sowohl für einen altersgerechten Umbau zur Reduzierung von Barrieren als auch für einen besseren Einbruchschutz gewährt.
- Pflegekasse
Wer einen anerkannten Pflegegrad hat, kann über die Pflegeversicherung einen Zuschuss von bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme erhalten. Förderfähig sind z.B. Rollstuhlrampen, Treppenlifte oder Badumbauten.
- Kommunale oder Landesprogramme
Viele Städte und Bundesländer bieten eigene Förderprogramme an – teils als Zuschuss, teils als zinsgünstiges Darlehen. Eine Nachfrage beim örtlichen Bauamt oder der Wohnberatungsstelle kann sich unter Umständen lohnen.
- Stiftungen und Sozialträger
Insbesondere für Menschen mit Behinderungen gibt es gemeinnützige Stiftungen, die individuell beim barrierefreien Umbau helfen – etwa mit Zuschüssen oder Sachspenden.
- Steuerliche Entlastung
Umbaukosten für Bauvorhaben zur Barrierereduzierung lassen sich in bestimmten Fällen steuerlich geltend machen – entweder als außergewöhnliche Belastung oder als haushaltsnahe Dienstleistung.
Barrierefreier Umbau trotz KfW-Stopps: So gelingt es trotzdem
Auch ohne KfW-Zuschuss ist es möglich, Rollstuhlrampen und andere Maßnahmen zu realisieren – vorausgesetzt, man plant vorausschauend. Unsere Tipps:
- Frühzeitig Informationen einholen: Je nach Bundesland und Situation gibt es unterschiedliche Förderwege.
- Mehrere Angebote vergleichen: Gerade bei mobilen Rampensystemen lohnt sich der Preisvergleich.
- Individuelle Beratung nutzen: Wohnberatungsstellen oder Pflegestützpunkte helfen oft kostenlos weiter.
- Fördermittel kombinieren: Wer Pflegekassenzuschüsse nutzt, kann ggf. zusätzlich regionale Fördermittel beantragen.
Förderpause bei der KfW bedeutet nicht das Aus für barrierefreies Bauen
„Viele unserer Kunden fragen im Beratungsgespräch zur passenden Rollstuhlrampe oder für automatische Türöffner nach Fördermöglichkeiten. Wir geben dann Tipps und Hilfestellungen. Wichtig zu wissen: Viele Rollstuhlrampen haben eine Hilfsmittelnummer und werden bei Vorliegen eines Pflegegrades oder bei einer Erkrankung zu 100 Prozent von der Pflege- bzw. der Krankenkasse finanziert“, schildert Dipl.-Ing. Marco Gedert von barrierefrei.de.
➡️ Hier geht’s zum KfW-Zuschussportal: www.kfw.de/zuschussportal