Kleinwuchs – Ursachen, Folgen und barrierefreies Leben

Kleinwuchs – Ursachen, Folgen und barrierefreies Leben

Ein kleinwüchsiger Mann steht in einer modernen Küche und versucht, den Griff eines zu hoch hängenden Schranks zu erreichen.

Kleinwuchs bezeichnet eine Körpergröße, die deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Erwachsene mit Kleinwuchs sind in der Regel unter 1,50 Meter groß. Die Ursachen für die geringe Körpergröße sind vielfältig: Häufig liegt eine Störung der Wachstumshormone in der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) vor. Diese kann angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein – zum Beispiel durch Erkrankungen oder Verletzungen. Der Bundesselbsthilfeverband kleinwüchsiger Menschen spricht von über 100 Erscheinungsformen von Kleinwuchs. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland 100.000 Betroffene.

Medizinische Ursachen für Kleinwuchs

Neben hormonellen Ursachen können auch genetische Veränderungen Kleinwuchs auslösen. Zwei häufige Formen sind:

  • Achondroplasie: Eine Störung der Knorpelbildung, bei der vor allem Arme und Beine verkürzt bleiben.
  • Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta): Eine erblich bedingte Schwäche des Bindegewebes, die zu häufigen Knochenbrüchen und Verformungen führt.

Diese Erkrankungen können neben der geringen Körpergröße zusätzlich Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Fehlstellungen verursachen. Manche Formen von Kleinwuchs lassen sich durch eine Hormonbehandlung ausgleichen.

Alltag und Barrierefreiheit mit Kleinwuchs

Menschen mit Kleinwuchs begegnen im Alltag zahlreichen physischen Barrieren. Viele Gegenstände – Schränke, Schalter, Griffe oder Ablagen – sind für sie zu hoch angebracht. Auch öffentliche Gebäude, Verkehrsmittel oder Arbeitsplätze sind oft nicht ausreichend auf ihre Bedürfnisse eingestellt.

Ein barrierefreies Umfeld für Menschen mit Kleinwuchs bedeutet daher:

  • Angepasste Möbelhöhen: Arbeitsflächen, Spülen und Ablagen auf erreichbarer Höhe.
  • Bedienelemente in Griffweite: Lichtschalter, Türklinken und Fenstergriffe niedriger anbringen.
  • Hilfsmittel für den Alltag: Tritthocker mit Haltegriffen, ausziehbare Regalsysteme oder elektrische Hubtische.
  • Sichere Umgebung: Rutschfeste Böden und stoßfreie Kanten schützen vor Stürzen oder Verletzungen.

Ein barrierefrei gestaltetes Zuhause und Arbeitsumfeld verhilft Menschen mit Kleinwuchs zu mehr Selbstständigkeit und Teilhabe. Entscheidend ist eine Planung und Gestaltung des persönlichen Lebensumfelds, die auf individuelle Körpergröße, Mobilität und Sicherheit abgestimmt ist – so kann der Alltag mit Kleinwuchs inklusiver gestaltet werden.

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