Rollstuhlrampe und Streusalz – was ist zu beachten?

Rollstuhlfahrer fährt im Schnee über eine Rampe, daneben ein durchgestrichener Sack mit Streusalz

Rollstuhlrampe und Streusalz – was ist zu beachten?

Blitzeis und Frost sind nicht nur für Fußgänger und Autofahrer ein Problem. Für Menschen mit Behinderungen kann Glätte auf Rollstuhlrampen zu einer Gefahrenquelle werden. Was sollten Rollifahrer und Rollatornutzer auf Rollstuhlrampen im Winter beachten? Ist die Verwendung von Streusalz auf Rollstuhlrampen überhaupt erlaubt? Rampenexperte Marco Gedert vom Onlineshop für Rollstuhlrampen barrierefrei.de rät von Streusalz auf Rampen ab: „Streusalz schädigt die Umwelt und kann je nach Oberflächenbeschaffenheit auch zu Schäden an der Rollstuhlrampe führen. Wer eine Rampe für den Außenbereich nutzen möchte, sollte auf Rampen mit einer Gitteroberfläche oder mit einer von unten gestanzten Oberfläche zurückgreifen. Durch die Öffnungen auf der Rollstuhlrampe kann Wasser gut absickern. Zugleich sorgen die Stanzlöcher für eine griffrauhe Oberfläche, die Halt bietet und auch bei Nässe ein sicheres Befahren unterstützt.“

Warum Rollstuhlrampen nicht mit Streusalz versehen werden sollten

Ganz wichtig: Streusalz kann Pflanzen und Tiere schädigen und der Gesundheit des Menschen schaden. Es kann die Wurzeln von Pflanzen schädigen, wenn es mit dem Tauwasser in den Boden eindringt. Dort lagert es sich unter Umständen für viele Jahr ab. Böden mit zu hohem Salzgehalt können dann Nährstoffe und Wasser nicht richtig aufnehmen und leiden an Unterversorgung. Auch für Tiere ist Streusalz gefährlich. Durch den Kontakt mit aggressivem Auftausalz können sich die Pfoten entzünden. So manches Herrschen zieht seinem vierbeinigen Begleiter deshalb Pfotenüberzieher an. Aggressiv kann das Streusalz auch gegenüber Lacken oder Bodenbelägen sein. Auf Rollstuhlrampen kann Streusalz durch Salzkorrosion das Aluminium angreifen und die Rampe so beschädigen.

Besonders geeignet bei Eis und Schnee: Rollstuhlrampen mit gestanzter Oberfläche

Besonders geeignet für den Außenbereich im Winter sind

  • – Rampen mit von unten gestanzter Fahrfläche und
  • – semistationäre Rampen

Marco Gedert empfiehlt Menschen, die eine Rollstuhlrampe im Außenbereich nutzen, im Winter zu erhöhter Aufmerksamkeit. Die Rampe sollte regelmäßig von Eis und Schnee befreit werden. Auf gestanzten Oberflächen bildet sich in der Regel kein Glatteis. Die Stanzung sorgt für eine griffige Fahrfläche. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann eine semistationäre Rampe nutzen. Diese wird nur dann über der Treppe platziert, wenn sie gebraucht wird. Nach der Überfahrt mit dem Rollstuhl oder dem Rollator kann sie an einer trockenen Stelle aufbewahrt werden.